Rezension Joachim Eitel, Mut zur Feigheit

Rezension von Dr. Karin Jäckel

 

Joachim Eitel: Mut zur Feigheit, E.I.-Verlag, 2017

 

Eine Liebe im Krieg. Ein Kind, das sich lebenslang nach dem unbekannten Vater sehnt. Eine reife Frau auf Spurensuche. Und ein Kreis, der sich am Ende dabei schließt. Das ist die bittersüße Geschichte von Gretel und Karl-Georg, die sich im Luftschutzbunker verlieben und einander verlieren, weil beide auf ihre Weise "Mut zur Feigheit" aufbringen, um die Sinnlosigkeit des Krieges zu beenden.

Erst Jahrzehnte nach dem Krieg gelingt es ihrer gemeinsamen Tochter Elisabeth, die zwischen Berlin, Augsburg und Tokio zerrissenen Lebensfäden aufzugreifen und ihren Frieden zu finden.

 

Hintergrund der Romanze ist die Wirklichkeit des Konkurrenzkampfes der Kriegsmächte um die erste Atombombe.

 

Jenseits von Pathos und Schlachtgetöse gelingt es dem Autor Joachim Eitel, die Erzählstränge der Liebesgeschichte und der historischen Fakten zu lebensechter, mitreißender Spannung zu verschmelzen. Seine Beobachtungsgabe und erzählerische Bildsicherheit bringen viele dichte Szenen hervor, in denen man vergisst, dass man liest. Zu den feinsten gehört die, in der klar wird, dass die Liebe gesiegt hat.