Rezension Hanni Münzer, Honigtot

Rezension von Dr. Karin Jäckel

 

Hanni Münzer, Honigtot, (Honigtot-SagaTeil 1), Piper eBooks, 2015, kindle edition

 

Hanni Münzers "Honigtot" sollte man vor ihrem Roman "Marlene" lesen, da "Honigtot" in jeder Hinsicht überzeugt und die Nazi-Jahre mit all ihren entsetzlichen Greueltaten auf eine Weise lebendig werden lässt, deren Kopfkino man sich nicht entziehen kann, geschweige denn will.

 

Spannend und informativ zugleich reißt dieser Roman großartig mit, wenngleich man nicht verkennen sollte, dass neben etlichen historisch fragwürdigen Szenen, die "echten" Holocaust-Opfern absolut nicht gerecht werden, auch gewollt Reißerisches eingearbeitet wurde.

 

"Marlene" flacht dagegen sowohl schriftstellerisch als auch in der Intensität des Geschehens sehr deutlich ab. Anders als "Honigtot" hat "Marlene" mir den Eindruck völliger Klischeehaftigkeit vermittelt und meine Erwartungen an Erzählkunst und Glaubhaftigkeit der Handlung arg strapaziert.